Zentralausschuss 17. August

Medienstelle ZPV

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Aktuell belastet die Sperre des Gotthard-Basis-Tunnels das Personal der Kundenbegleitung sehr stark. Die dauernden, sehr kurzfristigen Tourenanpassungen- und Änderungen erschweren für die Kolleginnen und Kollegen die Planung ihrer privaten Termine und Verpflichtungen in einem sehr hohen Ausmass. Die SBB werden hier in einen auch für das Personal wieder geordneten und planbaren Betrieb übergehen müssen.

Beim Rollmaterial ist die SBB nach wie vor nicht auf dem Punkt: der FV-DOSTO macht nach wie vor Probleme mit den Toiletten (schlechte Gerüche) wie auch mit den Klimaanlagen. Gewisse Fahrzeuge verkehren über Wochen mit defekten Klimaanlagen und machen die Arbeit in solchen Wagen fast unerträglich. Auch der Astoro (ETR 503/610) ist aktuell von vielen Störungen betroffen. Die Veloreservationspflicht ist in der SBB-Mobile-App nach wie vor ungenügend abgebildet. Wir haben aktuell eine ganze Liste mit Zügen, welche eigentlich eine Veloreservationspflicht hätten, aber in der SBB-Mobile-App nicht abgebildet sind, der SBB übermittelt.

Die Belastungen sind für das Personal aktuell viel zu hoch. Die Aussage, dass die SBB Sorge zur Gesundheit der Mitarbeitenden tragen, gilt es zu relativieren und spiegelt sich mit 26 Tagen Abwesenheit pro Mitarbeitenden und Jahr auf einen zu hohen Niveau. Nicht desto trotz prognostizieren die SBB bei der Kundenbegleitung einen Unterbestand per Ende 2023 und Anfang 2024, was vermehrte Einerbegleitungen im Fernverkehr zur Folge haben wird. In der Region Ost ist dieser Unterbestand bereits Tatsache. Die Belastungen steigen also weiter an – bekanntlich geht der Krug zum Brunnen bis er bricht…

Für viel Kopfschütteln sorgt auch die Idee mit dem kundenorientierten Abfahrtsprozess (KOA) – wir fragen uns, ob die SBB aus dem Unfall vom 04. August 2019 in Baden AG eigentlich nichts gelernt haben? Dass man nun eine Aktion machen, damit der Zug zukünftig nicht abfährt, steht völlig quer in der ganzen Prozesslandschaft rund um den Bahnbetrieb. Aus diesem Grund haben ZPV und LPV in ihren Gremien beschlossen, uns an diesem Projekt der SBB nicht zu beteiligen.

Die Ferieneintragungen für das Jahr 2024 sind mit einem Monat Verzug am Laufen – erfreulicherweise scheint Fervac 2.0 zu funktionieren. Die PeKo KB hat das Reglement «Ferienpunktesystem FPS» den neuen Gegebenheiten angepasst. In der Vorgaben-App der SBB gibt es nach wie vor zu viele Änderungen, es herrscht eine wahre Änderungs-Flut. Andererseits fehlen wichtige Vorgaben wie die Zweierbegleitung ab 22:00 Uhr, welche wir mit den SBB vereinbart haben. Wenn auf dieses Vorgaben-App kein Verlass mehr ist, werden wir wohl zukünftig solche für uns wichtigen Regelungen in die bereichsspezifischen Arbeitszeitregelungen (BAR) aufnehmen müssen, ansonsten verschwinden sie einfach stillschweigend, was für uns nicht akzeptabel ist. Am 21. August soll ein runder Tisch mit den SBB zum Thema «Fantransporte / Gewalt auf den Zügen stattfinden)

Anmerkung: dieser runde Tisch wurde am 21.08.2023 um 12:30 Uhr durch die SBB sehr kurzfristig wieder abgesagt – Grund unbekannt…

Vor den Sommerferien hat eine Besprechung mit der Leitung KBC der Region West zum Thema «Einhaltung der BAR KBC» stattgefunden. Nebst dem Dienstende vor arbeitsfreien Tagen sind auch die Ruhezeiten in Paris immer wieder ein Thema. Wir hoffen, dass die Situation nun endlich geklärt ist und erwarten per Fahrplanwechsel, dass die Ruheschichten in Paris den aktuellen Gegebenheiten angepasst werden – die Verspätungen im internationalen Verkehr haben in letzter Zeit deutlich zugenommen und dafür muss das Personal nicht noch verkürzte Ruheschichten in Kauf nehmen.

Wir haben zudem Kenntnis von einem Antrag der SBB an die Arbeitszeitkommission, dass die SBB die Verordnung zum Arbeitszeitgesetz (AZGV) so anpassen wollen, dass es zukünftig keine Vorgaben mehr über eine fixe Jahreseinteilung in der Verordnung geben wird. Die SBB wollen also die volle Flexibilität auf ihre Kosten zu Lasten des Personals. Dies entspricht ganz klar nicht dem Bedürfnis des Personals. Ob dies die Attraktivität des Arbeitgebers SBB steigern wird? Wohl kaum! Dies hätte weitreichende Folgen in der privaten Terminplanung für das gesamte dem AZG unterstellte Personal.

 

Bei der Mitgliederwerbung ist der ZPV dieses Jahr weniger gut unterwegs wie im Jahr 2022. Hier gilt es nun, alle Hebel in Bewegung zu setzen und noch Kolleginnen und Kollegen für den Beitritt zum SEV zu überzeugen, denn wohl schon bald stehen bei den SBB GAV-Verhandlungen an.

 

RhB: die Suche nach einer Koordinatorin oder einem Koordinator RhB als Nachfolge für Roger Tschirky, welcher als SEV-Sekretär in Chur gewählt wurde, ist im Gang. Interessierte Kolleginnen und Kollegen melden sich bitte bei Roger oder beim Zentralpräsidenten. Im Engadin zeichnet sich in nächster Zeit ebenfalls ein Wechsel im Präsidium des ZPV Samedan ab. Der Kollege wurde als Teamleiter gewählt, wir gratulieren ihm an dieser Stelle ganz herzlich.