Zentralaussschuss-Sitzung 22.Juni

Susanne Kratzer: Mitgliederwerbung haben wir uns als Konstante auf die Fahne geschrieben. Es finden verteilt über das ganze Jahr verschiedene Werbeaktionen statt. Um die Zahlen von 2022 zu erreichen, braucht es allerdings noch viel Effort. Das nächste Priogespräch KB findet am 29.06.2023 statt. Traktanden sind u.a. Flottenverfügbarkeit, Velotransporte, Personalsituation und Umsetzung BAV-Entscheid. Was uns erneut grosse Sorge bereitet, sind die Fussball-Fanzüge.

Am 29.05.2023 ereignete sich in Morges ein Fall mit Fussballfans, welche den für sie vorgesehenen Zug verliessen, weil die meisten WC’s defekt waren. Infolge grosser Aggressivität und Übergriffen auf das Personal mussten Reisende in Sicherheit gebracht werden und das Zugpersonal musste rund 40 Minuten auf die Polizei warten. Beim Thema Gewalt auf den Zügen sind wir auf sehr hohem Niveau unterwegs. Wir stellen fest, dass zwischen Brig und Aigle / Bex wilder Westen herrscht. Eigentlich wäre die Transportpolizei (TPO) für die Sicherheit in den fahrenden Zügen unterwegs, aber in der Regel kommt dort niemand, weil keine TPO mehr in der Nähe ist. Das Personal muss sich oftmals auf die unbesetzten Führerstände zurückziehen. Die 22:00h-Begleitung wird auch nicht mehr eingehalten und die vereinbarte Begleitung der Transsicura findet genauso wenig statt. Man fühlt sich mit diesen Problemen allein gelassen. Dass die SBB 2002 eine Sicherheits-Charta unterschrieben hat, scheint vergessen gegangen zu sein, sodass sich ZPV-Zentralpräsident Ralph Kessler gezwungen sah, die SBB im Gespräch mit Reto Liechti an diese zu erinnern und deren Einhaltung zu verlangen. Wir sind nicht bereit dazu, so lange zu warten, bis es noch schlimmere Verletzungen gibt.

Dass es kritische Bahnhöfe gibt, bei welchen bei überlangen Zügen die Perrons nicht reichen, ist hinlänglich bekannt. Im Hinblick auf den „Horaire Romandie 2025“ zeichnet sich jedoch in Renens VD und zwischen Genf und Annemasse genau diese Problematik wieder ab. In Renens wird der Perron von Gleis 1 nun - notabene im frisch umgebauten Bahnhof - nochmals von 320 auf 400m verlängert.

Beim Thema „Integrierte Produktionsplanung (IPP)“ sagen die SBB, dass man die Sozialpartner einbezogen hätte. Da jedoch unsere sämtlichen Eingaben überhaupt nicht berücksichtig werden, sondern irgendwo in den untersten Schubladen verschwinden, fühlen wir uns absolut nicht ernstgenommen. Für den ZPV sieht Sozialpartnerschaft anders aus. Macht unser Mitwirken in diesem Projekt noch Sinn? Wir überlegen uns dies ernsthaft. Die Einhaltung der BAR KB P 131.2 (Berufsspezifische Arbeitszeitregelungen) war auch in den vergangenen Wochen ein grosses Thema. In der Region West mussten wir uns schriftlich und im direkten Gespräch mit der Regionenleitung dafür wehren, damit unsere Mitarbeiter:innen vor dem freien Tag zu ihrem Dienstschluss gemäss BAR kamen. Dass man die Rotationen nicht ohne vorliegendes Mandat ändern kann, sondern es dafür den Einbezug und die Zustimmung aller Partner braucht, war dabei längst nicht allen Teilnehmern bekannt, sodass auch hier Klarheit geschaffen werden musste.

Aus dem Bericht der PeKo Fläche KB geht hervor, dass die Umfrage in der Region Mitte inzwischen ausgewertet wurde. Die Resultate wurden mit der Regionenleitung Mitte besprochen und werden dem betroffenen Personal zugänglich gemacht. In den anderen Regionen wird ähnlich vorgegangen.